Mythos Tapas

Jeder hat schon davon gehört, viele probiert und wenige haben das mal selbst gebastelt. Das ganze ist was spanisches und irgendwie sowas Kleines à la Vorspeise oder Appetithäppchen. Soweit die Theorie! Lasse 8 Menschen in einer schönen großen Küche rumwuseln, und du kannst locker die 5. Kompanie der 9. Brigade komplett abfüllen, also sättigungstechnisch. Mit anderen Worten: auch Tapas machen satt, aber sowas von satt.

Lecker gefüllte Champignons, fein geschnittener Serrano Schinken (ey, das Messer war stumpf!!!), Pflaumen im schwarzen Mantel (übersetzt: Schinken extra cross! Der Trick dabei: die Pflaumen in ihrem Mäntelchen im Ofen so lange warten lassen, bis sie schwarz werden), Patatas frittas mit Aïoli (also diese Knoblauchpaste kann man selbst herstellen oder man macht mindestens fünf Verkäufer im Metro verrückt und spielt, wer findet die Aïoli-Paste zuerst! Gut, ich habe sie dann im Edeka gekauft.), Tomatenröllchen mit Ziegenkäse, Octopussies (vorher aber Schnabel entfernen, denn beim Kauen gibt es sonst so ein böses, ruppiges Geräusch), Tintenfische extra scharf (also im Abgang), eingelegte Fischchen (äh, ... die gingen ja mal total an mir vorüber),  Manchego (den man aber weder auspacken noch schneiden darf), Tortilla de Patatas (Kartoffel-Omelette mit Paprika und Chorizo), Espinacas estillo Sacromonte (Spinat mit Rosinen und gerösteten Pinienkernen) und so weiter und ...

Man sagt, dass ursprünglich ein Glas Sherry mit einer Scheibe Serrano Schinken (luftgetrockneter Bergschinken) als Deckel serviert wurde, damit keine Fliegen reinfielen. Dabei ist das Wort Tapa einfach nur das spanische Wort für Deckel, der in diesem Fall essbar ist.

Aus dem kleinen Snack für Zwischendurch kann aber dennoch ein gigantisches Gelage erster Güte werden. Kurzum: man kann satt werden und das legendäre Pfefferminzblättchen will sich dann eigentlich auch niemand mehr vorstellen, ... eigentlich.